Das Konzept der Schichten In der Soziologie dient das Konzept der Schichten der vertikalen und horizontalen Untergliederung der Gesellschaft. Sowohl soziale Rangveränderungen innerhalb einer Gruppe als auch Auf- bzw. Abstieg in andere Gruppen können so modelliert werden. Im Unterschied zum starren Klassenbegriff, der sich ausschließlich auf die Stellung im Produktionsprozess bezieht, ist der Schichtbegriff damit weiter gefasst. Zwischen gesellschaftlichen Gruppen können soziale Ungleichheiten auftreten, z. B. in Bezug auf den Zugang zu Ressourcen, Bildung, Reichtum, Macht etc. Solche Schichtungskriterien lassen Hierarchien entstehen. Im Gegensatz zu Kasten, Klassen und Ständen sind zwischen sozialen Schichten Wechsel möglich, die so genannte soziale Mobilität, die zur ständigen sozialen Mischung der Gesellschaft verhelfen. Das Schichtmodell erweitert die einfache zweipolige Anschauung von obenstehenden „Anführern“, die so genannten Eliten, und der „Masse“, die „Dominierten“, denn zwischen diesen beiden Extremen existieren intermediäre Schichten. Gerade auf diesen Zwischenschichten ruht die Stabilität der politischen Ordnung und sie stellen den Großteil der Bevölkerung. Die Gliederung der Gesellschaftsmitglieder basiert auf ihren typischen Soziallagen. Dabei werden objektive und subjektive Kriterien unterschieden. Die einzelnen Schichtungsmerkmale bilden meist konträre soziale Gegensätze ab (z.B. Eigentum » alles zwischen Reich und Arm, Macht, Einkommen, Bildungsstufen, soziales Ansehen; auch Lebensstandard, Lebensrisiken, Lebenschancen, Zufriedenheit etc.). Die jeweilige Gewichtung dieser einzelnen Merkmale wirft schwierige methodische Fragen auf, wenn man mit einem Modell weniger Schichten auskommen will. Ur- und frühgeschichtliche Schichtungsmerkmale (Schönheit, Fertilität, Kraft, Ausdauer) werden nicht erhoben.